Sehr geehrte Damen und Herren!

Liebe Freunde!

Es war ein furchtbar kalter und von Schneestürmen dominierter Wintertag im hohen Norden Finnlands. Warme Kleidung und ein kleiner Ofen machten das stundenlange Warten, in einem Fotoansitz, im Revier des Steinadlers einigermaßen erträglich. Mit müden und trüben Augen starrte ich immer und immer wieder in die Landschaft. Es war wohl zu kalt und der Schneefall zu stark. Vom König der Lüfte war nichts zu sehen und ich hatte mich schon damit abgefunden, diesen Tag ohne Foto zu beenden. Als ganz plötzlich ein Ruf durch Finnlands Wildnis hallte und sich der Adler vor meinen Augen auf dieses verkümmerte Bäumchen nieder ließ. Es war zu dunkel für das Fotografieren. Zu dicht war der Schneefall und verbunden mit Stürmen. Als ich mich damit abgefunden hatte, „nur sehen und nicht fotografieren zu können“, spielte ich bereits mit dem Gedanken, meine Kamera einzupacken, weil es dunkel war wie in der Nacht. Plötzlich lichteten sich die Wolken, für 10 Minuten erleuchtete dieses magische Abendlicht die Szenerie. Wohl, um den König der Lüfte ins „rechte Licht zu setzen“. Alle Mühen und Entbehrungen waren in diesen Sekunden augenblicklich vergessen. In mir stiegen die Gedanken hoch „Ehre, wem Ehre gebührt“, so erhaben und edel strahlte der Steinadler in seinem Revier, im Licht der untergehenden Sonne.

Joe McNally:Packen Sie Ihre Kamera erst ein, wenn Sie den Ort verlassen haben“

Helmut Moik

Markt Hartmannsdorf im April 2024